Papst kritisiert die deutsche Übersetzung des Vaterunser.
06.02.2018

Papst kritisiert die deutsche Übersetzung des Vaterunser.
Die Übersetzungen in andere Sprachen, z.B. die neueste Übersetzung des Vaterunser ins Französische, seien gelungener.
Zentraler Punkt der Kritik ist der Teil des Vaterunser, der im Deutschen mit „ … und führe uns nicht in Versuchung …“ übersetzt ist. Papst Franziskus bemängelt an der deutschen Übersetzung, dass Gott den Menschen nicht in Versuchung führe.
Der Mensch falle vielmehr selber in Versuchung als dass Gott den Menschen in diese Versuchung stürze. „Wer dich in Versuchung führt, ist Satan“, so der Papst.
Durch einen Beschluss der französischen Bischöfe, wurde die bisherige Übersetzung im Französischen (inhaltlich in etwa „Und unterwirf uns nicht der Versuchung") abgeändert in „Lass uns nicht in Versuchung geraten“.
Papst Franziskus ist nicht der erste, der Kritik an der deutschen Übersetzung des Vaterunser übt: Jesus sprach Aramäisch, eine der Ursprachen des Nahen Ostens. Aramäisch gilt allerdings als Sprache, die verschiedene Interpretationen zulässt. Die Übersetzung des heutigen Vaterunser basiert auf der griechischen Überlieferung des Neuen Testaments. Es ist also möglich, dass sich der Übersetzungsfehler bereits vor der ältesten Handschrift des Neuen Testaments eingeschlichen hat.
Allerdings hat die Deutsche Bischofskonferenz Ende Januar 2018 den Beschluss gefasst – unter anderem auch aus ökumenischen Gründen – dass sich an der deutschen Übersetzung der Vaterunser-Bitte nichts ändert.
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