Ein Prost auf die Fremdsprachen!
23.11.2017

Alkohol lockert die Zunge. Aber offensichtlich nicht nur im negativen Sinne. Denn für die korrekte Aussprache beim Praktizieren einer Fremdsprache ist ein Gläschen Rotwein oder Sekt offensichtlich zuträglich. Das ist seit Neuestem sogar wissenschaftlich bewiesen.
Fritz Renner von der Universität Maastricht vertritt mit seinem Team im „Journal of Psychopharmacology“ die Auffassung, dass Menschen nach dem maßvollen Genuss von etwas Alkohol eine Fremdsprache womöglich mit weniger Akzent sprechen.
Für die Studie wurden 50 deutsche Muttersprachler gebeten, Wasser oder Wodka mit Bitter Lemon zu sich zu nehmen. Alle Teilnehmer hatten einen mehrmonatigen Niederländisch-Kurs absolviert. Sie sollten sich nach dem Drink (mit oder ohne Alkohol) einige Minuten auf Niederländisch unterhalten. Und tatsächlich beurteilten zwei niederländische Muttersprachler die Aussprache der alkoholisierten Teilnehmer (0,4 Promille Alkohol während des Experiments) sei im Schnitt besser als die der nüchternen Teilnehmer.
Auf Grund der geringen Probandenzahl lässt diese Studie allerdings doch einige Fragen offen. Besonders Hans Rutger Bosker vom Max Planck Institut für Psycholinguistik in Nijmegen hat da seine Zweifel. Wenn der Alkohol wirklich positive Auswirkungen auf die Sprachfähigkeiten hätte, dann müssten sich nicht nur die Aussprache sondern auch die Grammatik und das angewendete Vokabular verbessern. Bei den zwei letztgenannten Kriterien konnten in der Studie allerdings keine Unterschiede zwischen den beiden Versuchsgruppen festgestellt werden.
Weitergehende Informationen finden Sie unter folgenden Links:
http://www.geo.de/wissen/17628-rtkl-studie-mit-alkohol-lernen-wir-fremdsprachen-schneller